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Freitag, 27. Februar 2009
Immer noch England
madita, 12:21h
So langsam spielt sich alles hier ein. Der Kleine is nich mehr total aufgeregt, weil ich hier bin. Ich bin ein paar Nachmittage die Woche in der Grundschule hier um die Ecke und helfe einfach aus, also ich bin mit in einer Klasse (ich hab mich für alle Alterstufen einteilen lassen) und helfe einzelnen Kindern die Aufgaben zu lösen... Gestern war ich in der 6. Klasse in Naturwissenschaftsunterricht, ich hab gelernt, dass sich die Erde um die Sonne dreht und dass der Mond 24 Stunden braucht, um die Erde zu umkreisen. Interessant ist, dass das Ganze 90 Minuten ging, die Lehrerin verschiedene Arbeitsmethoden und Sozialformen gewählt hat, aber die Klasse die ganze Zeit mitgemacht hat, sich sehr ruhig verhalten hat und zumindest aufmerksam schien. Die Schule scheint ziemlich gut zu sein, ich werd da bald mal noch mehr schreiben.
Diese Woche war ich bei der Krabbelgruppe aus der Gemeinde, das totale Gewusel und kindliche Verhalten ist echt überall gleich :-) Dann hab ich noch Infoblätter für eine christliche Schuldenberatungsinitiative (CAP=Christians against poverty) ausgeteilt, denn die Pfarrersfrau hat da seit ein paar Monaten ein Büro in der Gemeinde eingerichtet und engagiert sich da stark, unterstützt von anderen Gemeindemitgliedern. Hier haben ja die meisten Leute keinen richtigen Briefkasten, sondern so Schlitze in der Haustür, durch die man die Post steckt. Bei einem Haus wurde mir mein Infoblatt von der anderen Seite der Tür schier aus der Hand gerissen, bzw. geleckt: der Haushund empfand meine Hand wohl als zu eindringlich.
Letzten Samstag war hier Familienausflug in ein Museumsdorf und das war total toll: Da waren Häuser, Geschäfte, Straßen, eine Kirche/Kapelle, eine Schule und ein Bergwerk so aufgebaut/dargestellt wie vor 150 Jahren. Vieles total niedlich und holzig und nostalgisch; aber vieles auch rau und hart, ich glaube, damals musste man sich das Leben echt noch erarbeiten und verdienen. Auch wenn ich prinzipiell glaube, dass wir uns immer weiter davon entfernen, wie unser Leben ursprünglich gedacht war, gibt es manche Entwicklungen, über die froh bin und die ich nur positiv sehe.
Ansonsten genieße ich das Familienleben hier sehr, ist einfach angenehm, mich abends ins Wohnzimmer zu setzten und zu lesen, mit den Eltern Fernsehen zu gucken, viel zu erzählen, mich durch englisches Bier zu testen (die haben hier die niedlichsten Bieretiketten überhaupt, das sind richtige Bilder mit Tieren oder Fabelwesen und die Biersortennamen sind sehr poetisch, wenn auch oft total albern, z.B. Golden Glory). Sprachlich wird es immer besser; es ist super angenehm, dass ich einfach alles ausdrücken kann, was ich sagen will. Bin natürlich mit meinem Ausdruck und Sprachstil nich zufrieden, aber dafür bin ich ja hier. Es ist unglaublich, dass ich immer noch jeden Tag neue Wörter und Redewendungen dazu lerne. Ich kann auch immer besser die verschiedenen Dialekte unterscheiden (verstehen tu ich alle, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, waren aber auch keine krassen Fälle dabei). Allerdings muss ich mich immer noch bei Sprechen konzentrieren und übersetze mir im Kopf noch viel zu sehr aus dem Französischen, womit sich auch meine teilweise komische Wortstellung erklärt :-) Also sprachlich is immer noch ziemliches Kopfchaos, aber es wird besser.
Diese Woche war ich bei der Krabbelgruppe aus der Gemeinde, das totale Gewusel und kindliche Verhalten ist echt überall gleich :-) Dann hab ich noch Infoblätter für eine christliche Schuldenberatungsinitiative (CAP=Christians against poverty) ausgeteilt, denn die Pfarrersfrau hat da seit ein paar Monaten ein Büro in der Gemeinde eingerichtet und engagiert sich da stark, unterstützt von anderen Gemeindemitgliedern. Hier haben ja die meisten Leute keinen richtigen Briefkasten, sondern so Schlitze in der Haustür, durch die man die Post steckt. Bei einem Haus wurde mir mein Infoblatt von der anderen Seite der Tür schier aus der Hand gerissen, bzw. geleckt: der Haushund empfand meine Hand wohl als zu eindringlich.
Letzten Samstag war hier Familienausflug in ein Museumsdorf und das war total toll: Da waren Häuser, Geschäfte, Straßen, eine Kirche/Kapelle, eine Schule und ein Bergwerk so aufgebaut/dargestellt wie vor 150 Jahren. Vieles total niedlich und holzig und nostalgisch; aber vieles auch rau und hart, ich glaube, damals musste man sich das Leben echt noch erarbeiten und verdienen. Auch wenn ich prinzipiell glaube, dass wir uns immer weiter davon entfernen, wie unser Leben ursprünglich gedacht war, gibt es manche Entwicklungen, über die froh bin und die ich nur positiv sehe.
Ansonsten genieße ich das Familienleben hier sehr, ist einfach angenehm, mich abends ins Wohnzimmer zu setzten und zu lesen, mit den Eltern Fernsehen zu gucken, viel zu erzählen, mich durch englisches Bier zu testen (die haben hier die niedlichsten Bieretiketten überhaupt, das sind richtige Bilder mit Tieren oder Fabelwesen und die Biersortennamen sind sehr poetisch, wenn auch oft total albern, z.B. Golden Glory). Sprachlich wird es immer besser; es ist super angenehm, dass ich einfach alles ausdrücken kann, was ich sagen will. Bin natürlich mit meinem Ausdruck und Sprachstil nich zufrieden, aber dafür bin ich ja hier. Es ist unglaublich, dass ich immer noch jeden Tag neue Wörter und Redewendungen dazu lerne. Ich kann auch immer besser die verschiedenen Dialekte unterscheiden (verstehen tu ich alle, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, waren aber auch keine krassen Fälle dabei). Allerdings muss ich mich immer noch bei Sprechen konzentrieren und übersetze mir im Kopf noch viel zu sehr aus dem Französischen, womit sich auch meine teilweise komische Wortstellung erklärt :-) Also sprachlich is immer noch ziemliches Kopfchaos, aber es wird besser.
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