Montag, 20. April 2009
Zu viel passiert
in den letzten Wochen, um das hier alles zusammen zu fassen. Vielleicht ergibt sich das so nach und nach. Was mich grad so beschäftigt, is unter anderem ein Buch, was ich grad lese. "Nevertheless" von John Kirkby, dem Typen, der vor reichlich 10 Jahren Christians Aganinst Poverty in Großbritannien gegründet hat. Er beschreibt darin, wie er die Idee dazu hatte, sie nach und nach umgesetzt hat, wie immer mehr "Filialen" aufgemacht wurden, wie hart es manchmal war (v.a. weil die ganze Arbeit lange Zeit auf Spendenbasis lief, da sind aber auch ständig Versorgungswunder passiert). Ich hab den Typen im Febuar auf ner Konferenz in Nottingham gehört, und hatte ja während meiner Zeit in England in der Gemeinde schon Einblick in die Arbeit der Schuldenberatung.
Jedenfalls is das super interessant und irgendwie mehr als das. Es is einfach mal der Hammer in was für einer Konsumgesellschaft wir leben und wie sehr die Leute ausgeschlossen sind, die sich diesen Konsum nicht leisten können. Seinen Wert als Menschen muss man sich scheinbar erst verdienen. Oder würden wir nicht tuscheln, wenn jemand nur 2 Paar Hosen hat, sich immer Essen mitnimmt weil es zu teuer ist, sich unterwegs was zu kaufen, wenn eine Familie jahrelang nicht in den Urlaub fahren kann, wenn jemand kein Geld fürs Geburtstagsgeschenk eines Freundes dazu gibt usw.
Ich hab selbst anfangs gedacht, dass die meisten Leuten halt nich mit Geld umgehen konnten und deshalb Schulden haben. Allerdings isses meist eben nicht so: Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder vom Partner (meist Mann) sitzen gelassen werden kann eben so ziemlich jeden treffen. Und dann gehts manchmal ganz schnell in so nen Kreislauf.
Und jetzt könnte man es natürlich ungerecht finden, dass manchen Menschen durch Organisationen wie z.B. CAP geholfen wird, sie finanzielle und materielle Unterstützung erhalten, während andere Familien grade so über die Runden kommen und eben nicht von anderen unterstützt werden.
Ich finde es aber nicht ungerecht, weil ich denke, dass es nicht eine allgemeine Gerechtigkeit gibt, die man unter den Menschen abgleichen kann. Stattdessen sehe ich jeden Menschen von Gott aus, also es geht drum, was der einzelne braucht, wie es ihm geht... Ganz egal, wie er im Vergleich zu anderen Menschen dasteht.

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