Montag, 5. Juni 2006
Ok hier also der Versuch ner Zusammenfassung unseres Treffens von gestern. Wir waren 10 Leute, fast alles Ex-Belgier und waren auf der Kirschplantage in ner Laube. Als ich vom Bahnhof abgeholt worden war, haben wir erstmal ne Weile draußen gegessen.



War wie immer, auch wenn ich die meisten seit August ni mehr gesehen hatte. Die kleine Hütte und dass wir uns selbst versorgen mussten hatte schon wieder Seminarcharakter, da blieben die typischen Evaluationsfragen auch ni aus... Nach dem Nachmittagsbrunch wollten wir aktiv werden und haben uns irgendwann auf Schnitzeljagd-/Fragespiel-im-Wald-Whatever geeinigt; ich kam mit viel Geningel noch in die erste Gruppe und die anderen haben uns auch ni eingeholt (dafür mussten wir aber auch auf der Flucht durch viel Unterholz und querfeldein). Hier meine Siegertruppe:



Und dann war auch schon Abend, Proll-Grillen für die Männer und ganz viel leckeres, echt! Das ganze ging dann fließend :-) in nen Spiele- und Trinkabend über, hier noch n paar Fotos:



rote Gummibärchen sind die besten



Und dann wurde es einfach wieder hell, krass wie schnell das manchmal geht, also ich hab so um sechs geschlafen. War auf jeden Fall n richtig toller Tag und ich denke, dass wir sowas bald mal wieder hinkriegen. War n bisschen schade, dass wir ni genug Zeit/Ruhe hatten, einzeln mehr zu erzählen, aber das kann man ja per Mail immer noch.

Bin dann heute nachm Mittag los, das ganze WE war ja in Leipzig Wave Gothic Treffen, das jährliche Festival der Gothics und zum fünften Mal fand das Wave Gothic Christ parallel dazu statt. Es gab drei Schwarze Gottesdienste, die große Peterskirche war sehr schön dekoriert.

Ich war zu einem Gottesdienst und dann noch zu ner Lesung, war mal was anderes, hat mir richtig gut gefallen. Ich hab ja ni viel Ahnung von der christlichen Gothicszene, aber was ich mitgekriegt hab, fand ich echt interessant. In dem Godi hat ne Band (-projekt) gespielt, sehr geil, eben typische Gothic-Mucke, n bisschen wie Nightwish (?), is ja ni unbedingt mein Musikgeschmack, aber man hat ihnen angemerkt, dass die voll dahinterstehen.

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Samstag, 3. Juni 2006
Willo Freak is auch schon wieder ne Wocher her
Bis Sonntag war ich also zur Jahreskonferenz der Jesus Freaks, war sehr, sehr toll. Hab viele Leute wiedergetroffen, andere kennen gelerbt hat Spaß gemacht. Und wir haben gezeltet, bin nicht mal krank geworden, trotz des obligatorischen Willo-Regens. Es gab echt coole Seminare und Gespräche zwischendurch; meiner Meinung nach sind die Ältesten und andere "Obere" der Bewegung sehr ehrlich mit anstehenden Fragen und Problemen umgegangen. Mich beschäftigt immer noch die Diskussion, was Freaks heute sind, was sich in den letzten Jahren geändert hat, was unsere Basics sind und alle Trends überdauert, was an Netzwerken entsteht... Jedenfalls hab ich mich voll wohl gefühlt, sind so tolle Leute, hab mit zweien gesprochen, die aus der Biker-Szene kommen und da jetzt was christliches aufbauen, sehr krasse Stories, die sie zu erzählen haben (weil die Biker-Gruppen extrem hierarchisch aufgebaut sind und man sich mit Gewalt profilieren muss, ich wollte das gar nicht genauer wissen). Über den Sommer gibts auch einiges an Freaks-Festivals und anderen Sachen, freu mich sehr drauf.

Und die letzte Woche bin ich so durch den Uni-Alltag gestolpert, besonders Montag fiel es mir schwer so umzuschalten, raus ausm christlichen Ghetto. Ansonsten ging ni viel, hab nen ruhigen gemacht und mehr oder weniger bewusst (mal wieder) versucht mir zu überlegen, was ich eigentlich will.

Heute fahre ich nach Thüringen, Treffen auf Annes Kirschplantage mit anderen Ex-Belgiern, endlich hab ich da auch mal Zeit. Jep, wird cool werden. Und zumindest hier scheint ja die Sonne!

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Donnerstag, 25. Mai 2006
Mittwoch is Knickwoch
Ich war grad mit Jani im Knicklicht, so neu aufgemachtes Kulturcafé mit Leuten, die ich mehr oder weniger kenne, auf jeden Fall ne nette Alternative im Leipziger Osten. Und das indoor-Rauchtverbot kann auch gern in allen Lokalen die Regel werden. Es gab dann die "Tell your story"-Aktion (weils mittwoch immer nen Programmpunkt gibt): Stuhl auf der Bühne und Leute, die einfach n bisschen aus ihrem Leben erzählen; sehr interessant und danach haben sich auch nette Gesprächsgruppen ergeben, das alles in echt chilliger Athmosphäre.

Was mich dabei beschäftig, auch weil wir heute vom Hospizkurs so ne Auswertungsrunde hatte (von dem WE), ist einfach die Tatsache, dass jeder so unglaublich viel erlebt und seine kleine Welt hat und man bei ner Konversation, aber auch bei ner tiefen Freundschaft, immer nur ne mehr oder weniger große Schnittmenge an gleichen Erlebnissen und Erfahrungen hat. In dem Kurs sind ja viele Muttis und auch ein paar Rentner und wenn man sich mal ein bisschen in den Menschen reindenkt, wie seine Kindheit war, wie's mit der Familie is, was er für ne Persönlichkeit hat und warum...mann, das ist so viel, jeder hat echt so ein absolut einmaliges Leben und man kann das nie so richtig nachvollziehen und begreifen.

Heute hat mich ne Dozentin in ner Vorlesung als Beispiel dafür genommen, dass ich nicht grundsätzlich für Liebe stehe, obwohl ich ne rote Jacke anhatte. Schade... (Es ging um Stilmittel und den Unterschied zwischen Symbol und Allegorie und dass es eben immer auf den Zusammenhang ankommt, rot als Farbe der Liebe...)

Morgen fahre ich zum jährlichen Treffen der Jesus Freaks-Gemeindeleiter und anderer Mitarbeiter, das ganze findet in Thüringen statt, is legendär, ich war noch nie da, einfach mal sehen.

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