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Dienstag, 31. März 2009
madita, 17:02h
Komisch isses, so auf den letzten Drücker hier. Sonntag haben die im Gottesdienst alle für mich gebetet, tschüss sagen... Wir waren abends in nem Pub essen (voll lecker; mit Galgenraten spielen während wir aufs Essen gewartet haben), auf der Rückfahrt hat sich Emily an mich gelehnt und geschlafen, Luke hat sich auf der anderen Seite an mich gekuschelt und mir ALLES über Mario Kart erzählt.
Gestern war ich nochmal in der Grundschule, bei den 5-Jährigen. Ich hab mich in nem Holz-Eiscafé wiedergefunden und Lollies und Eis verkauft (das Entscheidende bei dem Spielen is lediglich, Wechselgeld rauszugeben), dann hab ich mit ein paar Kindern aus großen Holzbausteinen einen Löwen und ein Krokodil gebaut (Thema: Jungle) und später Gegenstände danach bestimmt, ob sie schwer oder leicht sind (Thema:vergleichen).
Außerdem war Lukes 6. Geburtstag, es gab nen Wusel-Geburtstag mit 20 Kindern *g*. Abends war mein Hauskreis mit nem anderem zusammen gelegt und es gab n riesen Essen, auch lecker und der Abend war wirklich cool, es haben noch mal Leute für mich gebetet. Heute vormittag war ich wieder beim Frauenbibelkreis mit überwiegend alten Damen, die aber echt fetzen. Die sind so toll, so herzlich, haben wirklich was zu erzählen und nehmen sich alle nich so ernst, ich mag das und hab mich da immer wohl gefühlt.
Morgen flieg ich zurück, is wirklich komisch und schade. Zum Glück kann ich jeder Zeit wieder herkommen, Ryan Air und so :-) Jetzt gibts aber noch viel zu tun!
Gestern war ich nochmal in der Grundschule, bei den 5-Jährigen. Ich hab mich in nem Holz-Eiscafé wiedergefunden und Lollies und Eis verkauft (das Entscheidende bei dem Spielen is lediglich, Wechselgeld rauszugeben), dann hab ich mit ein paar Kindern aus großen Holzbausteinen einen Löwen und ein Krokodil gebaut (Thema: Jungle) und später Gegenstände danach bestimmt, ob sie schwer oder leicht sind (Thema:vergleichen).
Außerdem war Lukes 6. Geburtstag, es gab nen Wusel-Geburtstag mit 20 Kindern *g*. Abends war mein Hauskreis mit nem anderem zusammen gelegt und es gab n riesen Essen, auch lecker und der Abend war wirklich cool, es haben noch mal Leute für mich gebetet. Heute vormittag war ich wieder beim Frauenbibelkreis mit überwiegend alten Damen, die aber echt fetzen. Die sind so toll, so herzlich, haben wirklich was zu erzählen und nehmen sich alle nich so ernst, ich mag das und hab mich da immer wohl gefühlt.
Morgen flieg ich zurück, is wirklich komisch und schade. Zum Glück kann ich jeder Zeit wieder herkommen, Ryan Air und so :-) Jetzt gibts aber noch viel zu tun!
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Freitag, 20. März 2009
Nicht dass Ihr denkt...
madita, 23:27h
...hier geht nix mehr. Is nämlich nich so, voilà:
SCHULE
macht weiterhin Spaß. Die Kinder sind sehr aufgeschlossen, heute war ich in der Art Vorschule (4-5jährige), ich kam in das Klassenzimmer und alle Kinder um mich rum: "What's your name? Do you know my name?", alles total aufgeregt-euphorisch geschrien. Dann kamen sie auf die grandiose Idee, mir ihre Namenschilder zu zeigen und zwar gleichzeitig! Das Ganze wurde auch nicht unbedingt dadurch leichter, dass die Mädels alle entweder schwarze Haare haben (arabische Herkunft) oder hellblond (englisch), aber alle mit mehr oder weniger der gleichen Zopffrisur.
Ansonsten isses n ganz schönes Gewusel aber eben immer noch interessant, wie hier unterrichtet wird.
FAMILIE
ist genauso toll. Einfach sehr liebe Leute und durch und durch entspannt. Bei dem allabendlichen "What was your best thing today?" meinte Emily letztens: "Christiane" (an dem Tag war ich in ihrer Klasse gewesen). Luke meinte, als ich mal wieder gekocht hab: "Wie machst du das, dass dein Essen immer so lecker ist?" Und ein anderes Mal meinte er: "Hm, man muss ganz schön viele Nudeln für eine fünfköpfige Familie kochen." (D. h. dass er mich dazu zählt!) Und ein anderes Mal meinte er, dass ich wie ne große Schwester für ihn bin.
Mit den Eltern hatte ich vor zwei Wochen nen sehr lustigen Abend, es waren noch zwei Freunde da und wir haben so ein Song-Rate-Spiel gespielt, also richtig geil, ich hab sogar ganz gut mitgehalten. Z.B. wurde ein Wort vorgegeben und man musste einen Titel mit dem Wort nennen. Klingt jetzt voll langweilig, war aber super lustig. Dazu noch viel Rotwein und wir haben echt bis naachts um drei gespielt. Naja, so lange wie man's früh noch in den Gottesdienst schafft.
UND SONST SO
Ich war jetzt zweimal mit einer Verantwortlichen einen Klienten zu Hause besuchen, der sich wegen seiner Schulden an CAP gewendet hat. Das is sehr interessant und v.a. intensiv, wirklich so direkt so komplex zu sehen, wie Leute leben, die verschuldet sind (fast alle übrigens ohne eigenes Zutun!!) und welche Konsequenzen das hat. Und wie sehr sie vom "normalen" Leben abgeschnitten sind, viele ziehen sich natürlich früher oder später zurück und verschweigen das oft ewig. Aber es ist auch gut zu sehen, wie sinnvoll die Arbeit ist, in der Regel (kommt natürlich auf viele Faktoren an) sind die Betroffenen nach 3-5 Jahren schuldenfrei!
Ansonsten wird hier tatsächlich langsam Frühling (ich schreib ja sonst nie übers Wetter, aber wenn es immer nur wolkig ist, macht Sonne so nen riesen Unterschied).
Und ich lese fleißig Shakespeare, dann hab ich das schon weg, das nächste Semester wird eh das vollste ever.
SCHULE
macht weiterhin Spaß. Die Kinder sind sehr aufgeschlossen, heute war ich in der Art Vorschule (4-5jährige), ich kam in das Klassenzimmer und alle Kinder um mich rum: "What's your name? Do you know my name?", alles total aufgeregt-euphorisch geschrien. Dann kamen sie auf die grandiose Idee, mir ihre Namenschilder zu zeigen und zwar gleichzeitig! Das Ganze wurde auch nicht unbedingt dadurch leichter, dass die Mädels alle entweder schwarze Haare haben (arabische Herkunft) oder hellblond (englisch), aber alle mit mehr oder weniger der gleichen Zopffrisur.
Ansonsten isses n ganz schönes Gewusel aber eben immer noch interessant, wie hier unterrichtet wird.
FAMILIE
ist genauso toll. Einfach sehr liebe Leute und durch und durch entspannt. Bei dem allabendlichen "What was your best thing today?" meinte Emily letztens: "Christiane" (an dem Tag war ich in ihrer Klasse gewesen). Luke meinte, als ich mal wieder gekocht hab: "Wie machst du das, dass dein Essen immer so lecker ist?" Und ein anderes Mal meinte er: "Hm, man muss ganz schön viele Nudeln für eine fünfköpfige Familie kochen." (D. h. dass er mich dazu zählt!) Und ein anderes Mal meinte er, dass ich wie ne große Schwester für ihn bin.
Mit den Eltern hatte ich vor zwei Wochen nen sehr lustigen Abend, es waren noch zwei Freunde da und wir haben so ein Song-Rate-Spiel gespielt, also richtig geil, ich hab sogar ganz gut mitgehalten. Z.B. wurde ein Wort vorgegeben und man musste einen Titel mit dem Wort nennen. Klingt jetzt voll langweilig, war aber super lustig. Dazu noch viel Rotwein und wir haben echt bis naachts um drei gespielt. Naja, so lange wie man's früh noch in den Gottesdienst schafft.
UND SONST SO
Ich war jetzt zweimal mit einer Verantwortlichen einen Klienten zu Hause besuchen, der sich wegen seiner Schulden an CAP gewendet hat. Das is sehr interessant und v.a. intensiv, wirklich so direkt so komplex zu sehen, wie Leute leben, die verschuldet sind (fast alle übrigens ohne eigenes Zutun!!) und welche Konsequenzen das hat. Und wie sehr sie vom "normalen" Leben abgeschnitten sind, viele ziehen sich natürlich früher oder später zurück und verschweigen das oft ewig. Aber es ist auch gut zu sehen, wie sinnvoll die Arbeit ist, in der Regel (kommt natürlich auf viele Faktoren an) sind die Betroffenen nach 3-5 Jahren schuldenfrei!
Ansonsten wird hier tatsächlich langsam Frühling (ich schreib ja sonst nie übers Wetter, aber wenn es immer nur wolkig ist, macht Sonne so nen riesen Unterschied).
Und ich lese fleißig Shakespeare, dann hab ich das schon weg, das nächste Semester wird eh das vollste ever.
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Freitag, 27. Februar 2009
Immer noch England
madita, 12:21h
So langsam spielt sich alles hier ein. Der Kleine is nich mehr total aufgeregt, weil ich hier bin. Ich bin ein paar Nachmittage die Woche in der Grundschule hier um die Ecke und helfe einfach aus, also ich bin mit in einer Klasse (ich hab mich für alle Alterstufen einteilen lassen) und helfe einzelnen Kindern die Aufgaben zu lösen... Gestern war ich in der 6. Klasse in Naturwissenschaftsunterricht, ich hab gelernt, dass sich die Erde um die Sonne dreht und dass der Mond 24 Stunden braucht, um die Erde zu umkreisen. Interessant ist, dass das Ganze 90 Minuten ging, die Lehrerin verschiedene Arbeitsmethoden und Sozialformen gewählt hat, aber die Klasse die ganze Zeit mitgemacht hat, sich sehr ruhig verhalten hat und zumindest aufmerksam schien. Die Schule scheint ziemlich gut zu sein, ich werd da bald mal noch mehr schreiben.
Diese Woche war ich bei der Krabbelgruppe aus der Gemeinde, das totale Gewusel und kindliche Verhalten ist echt überall gleich :-) Dann hab ich noch Infoblätter für eine christliche Schuldenberatungsinitiative (CAP=Christians against poverty) ausgeteilt, denn die Pfarrersfrau hat da seit ein paar Monaten ein Büro in der Gemeinde eingerichtet und engagiert sich da stark, unterstützt von anderen Gemeindemitgliedern. Hier haben ja die meisten Leute keinen richtigen Briefkasten, sondern so Schlitze in der Haustür, durch die man die Post steckt. Bei einem Haus wurde mir mein Infoblatt von der anderen Seite der Tür schier aus der Hand gerissen, bzw. geleckt: der Haushund empfand meine Hand wohl als zu eindringlich.
Letzten Samstag war hier Familienausflug in ein Museumsdorf und das war total toll: Da waren Häuser, Geschäfte, Straßen, eine Kirche/Kapelle, eine Schule und ein Bergwerk so aufgebaut/dargestellt wie vor 150 Jahren. Vieles total niedlich und holzig und nostalgisch; aber vieles auch rau und hart, ich glaube, damals musste man sich das Leben echt noch erarbeiten und verdienen. Auch wenn ich prinzipiell glaube, dass wir uns immer weiter davon entfernen, wie unser Leben ursprünglich gedacht war, gibt es manche Entwicklungen, über die froh bin und die ich nur positiv sehe.
Ansonsten genieße ich das Familienleben hier sehr, ist einfach angenehm, mich abends ins Wohnzimmer zu setzten und zu lesen, mit den Eltern Fernsehen zu gucken, viel zu erzählen, mich durch englisches Bier zu testen (die haben hier die niedlichsten Bieretiketten überhaupt, das sind richtige Bilder mit Tieren oder Fabelwesen und die Biersortennamen sind sehr poetisch, wenn auch oft total albern, z.B. Golden Glory). Sprachlich wird es immer besser; es ist super angenehm, dass ich einfach alles ausdrücken kann, was ich sagen will. Bin natürlich mit meinem Ausdruck und Sprachstil nich zufrieden, aber dafür bin ich ja hier. Es ist unglaublich, dass ich immer noch jeden Tag neue Wörter und Redewendungen dazu lerne. Ich kann auch immer besser die verschiedenen Dialekte unterscheiden (verstehen tu ich alle, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, waren aber auch keine krassen Fälle dabei). Allerdings muss ich mich immer noch bei Sprechen konzentrieren und übersetze mir im Kopf noch viel zu sehr aus dem Französischen, womit sich auch meine teilweise komische Wortstellung erklärt :-) Also sprachlich is immer noch ziemliches Kopfchaos, aber es wird besser.
Diese Woche war ich bei der Krabbelgruppe aus der Gemeinde, das totale Gewusel und kindliche Verhalten ist echt überall gleich :-) Dann hab ich noch Infoblätter für eine christliche Schuldenberatungsinitiative (CAP=Christians against poverty) ausgeteilt, denn die Pfarrersfrau hat da seit ein paar Monaten ein Büro in der Gemeinde eingerichtet und engagiert sich da stark, unterstützt von anderen Gemeindemitgliedern. Hier haben ja die meisten Leute keinen richtigen Briefkasten, sondern so Schlitze in der Haustür, durch die man die Post steckt. Bei einem Haus wurde mir mein Infoblatt von der anderen Seite der Tür schier aus der Hand gerissen, bzw. geleckt: der Haushund empfand meine Hand wohl als zu eindringlich.
Letzten Samstag war hier Familienausflug in ein Museumsdorf und das war total toll: Da waren Häuser, Geschäfte, Straßen, eine Kirche/Kapelle, eine Schule und ein Bergwerk so aufgebaut/dargestellt wie vor 150 Jahren. Vieles total niedlich und holzig und nostalgisch; aber vieles auch rau und hart, ich glaube, damals musste man sich das Leben echt noch erarbeiten und verdienen. Auch wenn ich prinzipiell glaube, dass wir uns immer weiter davon entfernen, wie unser Leben ursprünglich gedacht war, gibt es manche Entwicklungen, über die froh bin und die ich nur positiv sehe.
Ansonsten genieße ich das Familienleben hier sehr, ist einfach angenehm, mich abends ins Wohnzimmer zu setzten und zu lesen, mit den Eltern Fernsehen zu gucken, viel zu erzählen, mich durch englisches Bier zu testen (die haben hier die niedlichsten Bieretiketten überhaupt, das sind richtige Bilder mit Tieren oder Fabelwesen und die Biersortennamen sind sehr poetisch, wenn auch oft total albern, z.B. Golden Glory). Sprachlich wird es immer besser; es ist super angenehm, dass ich einfach alles ausdrücken kann, was ich sagen will. Bin natürlich mit meinem Ausdruck und Sprachstil nich zufrieden, aber dafür bin ich ja hier. Es ist unglaublich, dass ich immer noch jeden Tag neue Wörter und Redewendungen dazu lerne. Ich kann auch immer besser die verschiedenen Dialekte unterscheiden (verstehen tu ich alle, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte, waren aber auch keine krassen Fälle dabei). Allerdings muss ich mich immer noch bei Sprechen konzentrieren und übersetze mir im Kopf noch viel zu sehr aus dem Französischen, womit sich auch meine teilweise komische Wortstellung erklärt :-) Also sprachlich is immer noch ziemliches Kopfchaos, aber es wird besser.
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